13. Februar 2019: Abflug von Zürich, morgens um 8.00 Uhr

Seit 14 Tagen sind wir zurück auf der Whisper in der Panamarina. Da viele Freunde und Bekannte uns zum Abschied «schöne Ferien» gewünscht haben, möchte ich euch einmal etwas genauer berichten, wie unser WHISPER – Alltag aussieht.

Für uns ist das Leben auf dem Schiff eine andere Lebensart. Immer gibt es so viel zu tun, zu reparieren und organisieren. Ein Segelschiff ist wie ein kleines Haus mit Strom- und Wasserversorgung, vielen Motoren und Pumpen und haufenweise Geräte, welche immer gewartet oder repariert werden müssen. Dies ist hier in den feuchten Tropen mit der Salz Luft sehr aufwendig. Zum Glück ist Hanspeter ein so guter Handwerker, dass wir fast autark sind und nicht auf andere angewiesen sind.

Ich möchte nicht klagen, alles ist selbstgewählt und für uns sind diese zwei komplett verschiedenen Lebensweisen ein grosser Luxus. Wir möchten all die wunderbaren Erlebnisse während unseren 11 Jahren auf unserem «WHISPER zu Hause» nicht missen. Dies ist nicht mit Gold aufzuwiegen 😊 Die negativen Erlebnisse muss man wegstecken und vergessen! 😉 … eine Lebensschule.

Unser Schiff war während unserer langen Abwesenheit in der Panamarina auf dem trockenen. Die Panamarina liegt auf der Antlantikseite im «Parco Nacional de Portobello». Zu Fuss ist es 40 Minuten bis zum nächsten ganz kleinen Shop. Mit dem Autobus hat man bis zu den «Chinashops» eine Stunde und bis zu den Supermercados 2 Stunden. Nach Panamacity kommt man mit dem Bus an einem Tag nicht hin und zurück. Mit dem Mietauto fährt man je nach Verkehr etwa 2 ½ Stunden.

Für uns ist die beste Lösung, gleich bei Ankunft in Panamacity am Flughafen ein Mietauto ab zu holen und zwei Nächte in PC zu bleiben, damit wir die ersten Einkäufe tätigen können.

Vollgepackt fahren wir dann zum Schiff und sollten dann alles gleichzeitig machen. Esswaren und alles Weitere einräumen, aber eigentlich zuerst das Schiff putzten. Während der Abwesenheit wird aussen alles voll Blätter und Staub. Innen hat es auch viel Staub 😉. Doch alles mal durchgeputzt ist die Whisper wieder frisch und gemütlich. Die Amel hat eine gute integrierte Lüftung, jedes mal, wenn wir mit andern Seglern über den Zustand des Schiffes nach längerer Abwesenheit diskutieren, sind wir überzeugt, dass die Whisper ein super durchdachtes Schiff ist.

Die Aufgabe für drei Monate alle Lebensmittel und was es sonst noch alles braucht, einzukaufen ist nicht ganz einfach. Doch haben wir mittlerweile Übung und wissen ungefähr, wieviel von was wir brauchen. … und sonst hat es halt das, was es noch hat 😉

Wir fahren noch einmal nach Panamacity und übernachten dort, sonst reicht die Zeit nicht um alles zu besorgen. Hanspeter hat Geburtstag und darf seiner «Lieblingsbeschäftigung», dem Einkaufen nachgehen. Vieles müssen wir noch besorgen und laufen uns in den Einkaufszentren die Füsse wund.

Unsere Matratzen sind in der Zwischenzeit in die Jahre gekommen. Wir versuchen in der Grossstadt eine neue Matratze zu kaufen, welche Hanspeter der Schiffsform anpassen kann. Leider finden wir in allen Geschäften nur Stahlfederkernmatratzen und die kann man nicht in die gewünschte Form zuschneiden. So machen wir uns auf der Suche nach einer Schaumstofffabrik. Dank Google werden wir fündig und wollen direkt verschieden Härten von Schaumstoff kaufen, damit Hanspeter selbst eine fertigen kann.

Welch eine Überraschung, d.h. welch ein Erlebnis! Die Schaumstofffabrik produziert den Schaumstoff wie bei uns vor vielen Jahren.

In dieser Kiste wird der Schaumstoff geschäumt.

Es gibt zwei Qualitäten. Die Arbeiter schneiden unsere Matratze in die gewünschte Grösse.

Hanspeter wird nun dieses Stück genau zuschneiden und sie neu einpassen. So wird der Liegekomfort wieder optimal. Hanspeter mit seinem Improvisationstalent kriegt die Matratzen wieder super hin 😊.

Nach dem Erlebnis der Schaumstofffabrik, fahren wir am Fischmarkt vorbei. Genau zur richten Zeit, wir entschliessen uns dort zu Mittagessen.

Müde von unserer Einkaufstour erreichen wir beim Eindunkeln die Marina und sind freudig überrascht, dass die «La escuelita del RITMO Portobello» ein Konzert gibt.

Viele Arbeiten warten noch auf uns, im nächsten Blogpost werde ich noch über einiges berichten.