Maragojipe liegt im Seitenfluss vom Rio Paraguaçu, dem Rio Guai. Wir wollen mit dem Dingi flussaufwärts fahren und sind gespannt, was wir entdecken. Karten von hier findet man keine mehr.

Mit einfliessender Tide machen wir uns mit dem Dingi von Mistralis und unserem Dingimotor auf die Erkundungsreise. Der Fluss ist eingesäumt mit einem grossen Mangrovengürtel (Buschbäume dessen Wurzeln im Salzwasser bestehen können).
Ausser unserem Dingimotor ist alles ruhig und friedlich. Da entdecken wir von weitem einen riesigen Schwarm roter Ibisse. Sofort stellt Hanspeter den Motor ab und wir rudern näher zu den wunderschönen Vögel, welche wir das erste Mal sehen. Wir können uns ziemlich nah heran paddeln, da erheben sich alle auf ein Zeichen, ziehen eine grosse Runde über unsere Köpfe hinweg und lassen sich auf den Mangroven in den hinteren Reihen nieder. Ein wunderschönes Schauspiel!

Der rote Ibis, auch Scharlachsichler genannt, lebt in Schwärmen an schlammigen Flussmündungen und sucht im flachen Wasser nach Krebstieren. Wie andere Ibisse, welche es hier in Weiss und Schwarz gibt, brütet er in Kolonien und baut seine Nester auf grössen Bäumen.
Bald entdecken wir eine zwischen den Mangroven eine Anlandestelle. Wir laufen einen schmalen Pfad entlang der vereinzelten einfachen Häuser und fragen nach dem Weg ins nahegelegene Dorf Capanema. Die Leute sind alle sehr freundlich, erklären uns jedoch, dass der Fussweg nur bei Niedrigwasser zugänglich ist. Wir müssen mit dem Dingi weiter.

Schon bald haben wir den schmalen Seitenarm des Flusses gefunden, von wo wir auch das einfache Dorf Capanema besichtigen können. Kopfsteinpflaster, kleine Kirche, einen Dorfplatz und eine Schule, das Dorf hat alles was dazugehört.
Wir können jedoch nicht allzu lange verweilen, da die Tide gekentert ist und das Wasser zurück läuft. Sonst müssen wir unser Dingi etwa 500 m durch den Schlick ins tiefere Wasser schleppen.
Wir tuckern zu unseren beiden Yachten zurück. Alle sind erfüllt von den tollen Eindrücken.