Nach einer tollen Überfahrt mit Windstärken von 3-6 Bf. legen wir in Kelibia in Tunesien an.  Das Einklarieren hier ist, obwohl uns viele von Tunesien gewarnt haben, relativ unkompliziert.„Che Guevara” weisst uns einen Platz am alten Pier an. Eigentlich sind wir froh hier alleine zu liegen, denn auf der andern Seite liegen die Yachten im Viererpäcklein. Als erstes kommt die Polizei und nimmt die Pässe mit ins Office, danach kommt der Zoll auf das Schiff und hat ein langes Formular bereit. Mann muss angeben wie viel Alkohol und Zigaretten man an Bord hat, er sieht unseren kleinen Vorrat (den feinen italienischen Wein haben wir tief unten verstaut) macht überall bei den Angaben auf dem Formular Striche, sagt bei Waffen soll ich „no” schreiben oder? Und dann mussten wir noch alle elektronischen Geräte vom Schiff und alle sonstigen nicht mit dem Schiff fest verbunden Sachen aufschreiben. Die Liste wurde kurz, kein Schrank wurde geöffnet, er fragt uns dann noch wegen einem angefangenen Whisky als Geschenk … und schon sind sie weg. Uns wird eine halbe Stunde später die Pässe und das Transito aufs Schiff gebracht. Der Hafenkapitän erscheint dann auch noch kurz und schon ist alles geregelt.

Am Samstag machen wir unseren ersten Ausflug mit unseren Fahrräder ins 3 km entfernte Städtchen. Ja wir sind wirklich in Afrika. Wir werden vor allem mit neuen Gerüchen und Lauten begrüsst. Wir mache erst mal eine Einkaufstour um unseren Kühlschrank wieder etwas zu füllen und wollen dann am Abend nochmals ins Zentrum fahren. Die Läden sind 24 Stunden offen!!!

Als wir zum Schiff kommen trifft uns fast der Schlag. Die haben einfach unsere Whisper um parkiert! und zwischen die Pier und uns ein riesen Fischerboot gelegt. Uns packt erst mal die Wut. Was war da los? Das Fischerboot habe Motorschaden und musste dort anlegen um später dann mit dem Travellift aus dem Wasser gehoben zu werden. Wir begutachten unsere Whisper und können keinen Schaden entdecken, wie die das gemacht haben wissen wir nicht. Ein anderer Segler berichtete uns aber, er hätte zugeschaut und alle hätten sehr sorgfältig hantiert. Ja, nochmals Glück gehabt. Wir wechseln nun auch den Platz ins Dreierpäckchen am Yachtsteg. Da starke Winde angesagt ist müssen wir morgen früh auch nicht weg unsere Nachbarn bleiben auch.

Wir müssen sowieso bis Montag bleiben, denn beim Geldwechseln am Bankomat wurde einfach unsere Karte beim ersten Mal direkt eingezogen. Die Bank hat Samstag und Sonntag geschlossen also müssen wir am Montag dann vorbeischauen.

Mit dem Ausflug heute Abend wird auch nichts, denn der Wind bläst im Moment hier im Hafen mit bis zu 30 kn, da bleiben wir lieber an Bord und schauen, dass die Leinen halten. Etwas Gutes hat es, ich habe nun endlich Zeit um die Homepage nachzuführen. Morgen kann ich dann hoffentlich zum Internetpoint um die Texte und Bilder hochzuladen. (1 Stunde Internet kostet 1 Dinar, ca. 1 CHF).

Mit unseren Fahrrädern gehen wir auf Erkundungstour. Vom wunderschön gelegenen Ford Kelibia hat man eine tolle Aussicht.

Dabei entdecken wir in der Nähe einen schönen Sandstrand und machen uns auf zum Baden. Die berühmten, kilometerlangen und wunderschönen Sandstrände sind ja angeblich das Gold von Tunesien, da der Tourismus die haupteinnahmequelle Tunesiens ist. Zu unserem Erstaunen hat es hier praktisch keine Touristen, die Tunesier geniessen den Sonntag am Strand.

Voraussichtlich werden wir am Dienstag weiter nach Sidi Bou Said segeln und dann weiter nach Bizerte. Von dort gibt es eine Nachtfahrt ca. 120 sm nach Cagliari. Am 12.07.09 werden uns dort Livia und Adrian besuchen. Wir freuen uns schon riesig auf das Wiedersehen.