Las Palmas
Hier in der Marina wollen wir alle wichtigen unerledigten Arbeiten in Angriff nehmen. So zu sagen unsere To-Do-Liste abarbeiten. Dann gehts weiter. Wir machen uns schnell an die Arbeit.
Als erstes wird der Durchgang vom Salon zur Heckkabine erneuert. Die alte Vinylverkleidung löst sich überall und hängt herunter, die notdürftigen Reparaturen halten nicht, alles muss runter. Dazu müssen wir in die Bugkabine umziehen, die Verkleidung herunter reissen, die Schaumstoffrückstände schleifen und schaben, spachteln und mit neuem Kunstleder oder Teppich bespannen. Das hört sich leicht an, ist aber eine Riesenarbeit und eine Mordsschweinerei dazu. Trotz Abdecken und Schmutzschleuse dringt der Staub in alle Ritzten vom Schiff. Wie froh sind wir, dass wir alle andern Teile auf dem Schiff schon neu bezogen haben. Todmüde fallen wir abends auf unserer „Baustelle“ ins Bett. Aber halt zuerst noch alles umräumen und die Bugkoje frei machen. Wer das nicht selbst erlebt hat kann sich nicht vorstellen wie mühsam es ist auf kleinstem Raum ein solches Projekt durchzuziehen. Alle Tage werden Matratzen, Werkzeuge etc. umgeräumt und dazwischen sollte noch in der verstellten Küche gekocht werden! Ein Haus umzubauen und gleichzeitig dort zu wohnen hat schon seine Tücken (haben wir auch schon erlebt) aber auf einem Schiff ist es noch tausend Mal umständlicher. Doch welche Freude, wenn man nach getaner Arbeit wieder alles an seinen Platz verstauen kann und dazu sieht es noch schön aus. Hanspeter hat wieder mal eine super Arbeit geleistet.

Nun kommt das zweite Projekt an die Reihe. Lilian hat auf ihren 50. Geburtstag ein weiteres Fenster in der Heckkabine gewünscht. Nun ist es an der Zeit dies zu montieren, da wir ja weiter in die Tropen segeln wollen. Ja wenn sie im Voraus gewusst hätte mit wie viel Aufwand eine solche Fenstermontage verbunden ist, hätte sie bei ihrem Wunsch ein schlechtes Gewissen gehabt. Hanspeter jedoch baut das Fenster souverän wie ein richtiger Fachmann, wahrscheinlich noch besser und genauer ein.

Alle Tage geht es einen Schritt weiter und manchmal auch wieder einen zurück! Beim Motor müssen wir noch den Wärmeaustauscher reinigen und kontrollieren lassen. Eine Wasserpumpe will nicht mehr richtig. Der 3 ½ jährige Quickboiler hat ein Leck im Inox, da kommt Wasser raus wie bei einem Gartensprenger. Doch die Firma Quick drückt sich, die Garantie von drei Jahren ist abgelaufen. Nicht mal eine Kulanzlösung wird geboten. Mal sehen vielleicht können wir ihn schweissen lassen. Dann müssen noch die Maststufen montiert und noch viele kleine Sachen erledigt werden. Die Maststufen müssen noch montiert und die Mückennetze optimiert werden. Zudem wollen wir noch die Einbruchsperren für die Luken und den Niedergang anfertigen.
Eigentlich möchten wir so schnell wie möglich von Las Palmas weg. Dauernd stecken wir unter einer Wolkendecke, welche sich hier im Nordosten anstaut. Der Wind ist kühl und von schönem Kanarenwetter nicht die Spur. Im Süden aller Inseln soll das besser sein. Sobald wir so weit sind segeln wir weiter über Teneriffa nach La Gomera.
Dann kommt der Zeitpunkt um Europa endgültig ade zu sagen, wir wollen weiter nach Kap Verden, Gambia, Senegal, wann und in welcher Reihenfolge ist noch offen. Gerne würden wir als erstes Dakhla in der Westsahara (Südmarokko) anlaufen. Wir wären froh über alle Informationen die wir von dort erhalten könnten. Bitte schreibt uns wenn ihr etwas über Dakhla wisst.