Am 3. Januar morgens um 5.00 Uhr stapfen wir in Uster, bei etlichen Minusgraden, mit unseren Sandaletten durch den Schnee ins Auto. Unsere Tochter mit Familie fährt uns zum Flughafen.

17 h später um 16.00 Uhr lokal time, steigen wir in Panamacity bei etwa 30 ° zum Flieger aus.

Wie immer bin ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge abgereist. Ich weiss, ich werde unsere Familie sehr vermissen. Vor allem der Abschied von unseren beiden Enkeltöchtern viel uns schwer. Doch die Segelsaison wird dieses Mal nicht so lange dauern und wir werden ja bald alle wiedersehen. Freuen tun wir uns auf die tollen Ankerplätze in Kuna Yala. Erst wartet jedoch noch eine Menge Arbeit auf uns. Unsere WHISPER steht in der Panamarina an Land ohne Motor, der wird general überholt.

Um uns ans Klima zu gewöhnen und endlich mal etwas von Panamacity zu sehen haben wir für drei Tage ein Airbnb gebucht. Unsere Unterkunft liegt super. Unterhalb des Ancon Hill und recht zentral im grünen gelegen. Von dessen Garten können wir die Agutis beobachten. Ana die Vermieterin begrüsst uns herzlich und gibt uns schon mal die ersten Infos.

Ich bin todmüde! Zu Hause haben wir die letzte Nacht nur 1 Stunde geschlafen. Es braucht seine Zeit bis alles erledigt ist, damit die Wohnung vermietet werden kann. Im Flugzeug haben wir während des Tagfluges auch nur gedöst. Und jetzt ist eigentlich schon wieder nach Schweizer Zeit morgens um 4 Uhr. Doch wir unternehmen noch einen kleinen Fussmarsch um im naheliegenden Restaurant etwas zu essen. Vor lauter Müdigkeit habe ich gar keinen Hunger. Hanspeter hingegen geniesst frische Camarones von der Pazifikküste. Auf dem Nachhauseweg kaufen wir uns noch ein paar Sachen fürs Frühstück.
Am nächsten Morgen fangen wir den Tag gelassen an, die letzten Monate waren anstrengend. Wir entschliessen uns die Altstadt zu besichtigen.
Das Quartier Casco Viejo ist die Altstadt Panamacity. Eine Touristen Attraktion mit den schön restaurierten Colonialhäusern und den sauberen Strassen. Sieht alles schön aus, ist jedoch nicht das reale Leben.

Die Aussicht auf die Neustadt ist beeindruckend.

Wir schlendern zu Fuss ein gutes Stück und kommen an die betriebsame Avenida Central. Reger Betrieb herrscht hier und es gibt viel zu beobachten. Dieses lebensnahe Quartier fasziniert uns viel mehr, als das schön herausgeputzte Casco Viejo.

Hier in Panama funktioniert der Transport mit den Uber Fahrern super. Sie sind nett und durch die Kontrolle von Uber auch sicherer als Taxis. Wir erleben so auch keine Touristenabzocke.
Am nächsten Tag wollen wir als erstes das Biomuseo besuchen. Der berühmte Architekt Frank Ghery, welcher ebenfalls das Guggenheimmuseum in Bilbao geplant hat, errichtet hier während einer Bauphase von 10 Jahren sein erstes Gebäude in Lateinamerika.
Eine bunte, verwinkelte Architektur, welche auf einer schmalen Halbinsel bei der Ausfahrt des Panamakanals liegt.

Das Museum interessiert uns sehr. Wir vertiefen uns in faszinierende Ausstellungen, Videos über die Boidiversity, die Vielfalt der Natur. Uns wird bewusst, wie glücklich wir uns schätzen können, vieles was hier im Museum erklärt wird, selbst in der Natur entdeckt zu haben.

Der Zug der Tiere von Nord- nach Südamerika, im laufe der Entwicklung.
Wir hören, dass bei den Miraflores Schleusen mit dem dazugehörenden Touristenzenter eine Warteschlange hat. Wir entschliessen uns die Kanalschleusen aus der Entfernung zu betrachten und hoffen, selbst als Linehander (Schiffscrew auf einer Segelyacht) den Kanal befahren zu können. So bestellen wir einen Uber, um über die Puente de las Americas zu fahren. Dort soll es einen Aussichtspunkt geben. Reger Betrieb herrscht im riesigen Hafengebiet.

Den Sonnenuntergang wollen wir uns vom El Cerro Ancón aus anschauen. Ein Uberfahrer bringt uns an den Fuss des Hügels von wo wir nach einem halbstündigen Aufstieg den Gipfel erreichen ;-).

Die Panama Flagge ist fast von überall zu sehen. Sie misst 15m x 10m, so gross wie ein Basketballfeld.
Dieser Hügel, mit Blick auf den Kanal, ist strategisch ein wichtiger Punkt. 1942 bauten die Amerikaner darin einen 200m tiefen Bunker, welcher als militärischer Stützpunkt genutzt wurde. Bis vor kurzem war dieses Gebiet noch von den Amerikanern besetzt und für die Panameser nicht zugänglich.
Wir geniessen einen einmaligen Ausblick in alle Himmelsrichtungen.

Verkehrschaos in der Nähe des nationalen Flughafens Albrook.

Am nächsten Morgen fahren wir ins Stadtzentrum um unser Mietauto in Empfang zu nehmen. Endlich geht es zu unserer WHISPER. In Sabanitas legen wir einen Zwischenhalt ein um das nötigste an Lebensmittel für die kommenden Tage einzukaufen.
Bei Dämmerung erreichen wir unser Schiff und sind froh, dass auf den ersten Blick nicht alles grau im Innern ist und es auch nicht allzu stark mieft. Hier in der Panamarina ist die Luftfeuchtigkeit so hoch wie wir es nirgends sonst erlebt haben.
Zum Glück hat Nicolas vom Marina Restaurant für uns noch ein Menü bereit.