Alle Vorbereitungen sind erledigt und wir gehen am Abend des  28. Januar mit unserer Whisper vor der Marina Santa Marta vor Anker. Es wird eine unruhige Nacht. Hier im Hafenbecken drehen sich die Wellen ganz eigen und bewirken, dass das Schiff ziemlich ins Rollen kommt. Die Nacht ist eh kurz um 3.30 Uhr läutet der Wecker. Verschlafen geniessen wir noch einen Kaffee, treffen die letzen Vorbereitungen und gehen um 4.30 Uhr Anker auf.
Ohne Wind motoren wir zur Bucht hinaus. Sobald wie möglich werden die Segel gesetzt, was dem Schiff etwas mehr Stabilität gibt.
Unser Ziel ist das 60 sm entfernte Puerto Velero. Mit der Sonne kommt auch die Brise.
Eine grosse Delfinschule begleitet uns während längerer Zeit. Wie toll ist es den eleganten Tieren bei ihren Sprüngen und spielen zu zuschauen.

Gegen 11.30 Uhr queren wir den Rio Magdalena. Das Wasser wird immer grüner und wir wissen, jetzt sollten wir Ausschau halten nach Baumstämmen und Schwemmholz, welches den Fluss herunter gespült wird.
Doch drrrrrrrrrrrrr, die Angelruhte rätscht aus. Hanspeter beginnt sofort den Kampf mit dem grossen Fisch.  Nach einiger Zeit hieven wir in an Bord und freuen uns schon auf ein gutes Nachtessen. Oh, ganz vergessen sind die Baumstämme. Nicht so schlimm, der Fluss führt wenig Wasser, es hat auch schon lange nicht mehr geregnet.
Bald sehen wir von weitem die exakte Grenzlinie des Süss- und Salzwassers. Hinter der Trennung schäumt und brodelt das Meer. Wir sind gespannt was uns erwartet. Die Wellen werden grösser, doch da der Wind und die Wellen von achtern (hinten) kommen ist dies nicht so schlimm.

Um 16.00 Uhr werfen wir den Anker auf 3 m Wassertiefe in der Bucht von Puerto Velero. Nachdem auf dem Schiff alles vertaut ist, filetiert Hanspeter den Fisch.

Nach einem leckeren Essen gehen wir früh schlafen. Froh ein weiteres, berüchtigtes Kap gut umsegelt zu haben.
Puerto Velero ist eine Landzunge. Besser eine riesige Sanddüne. Rund um die Bucht reihen sich kleine Strohhütten, die als Schattenplatz für Auto und Menschen von Barranquilla dienen. Übers Wochenende ist hier viel Betrieb. Im Moment ist alles ruhig und wir geniessen den einsamen Strand.

Gilberto den wir auf unserer Reise in Mompox kennengelernt haben kommt am Sonntag zum Essen. Wir vereinbaren mit ihm, dass er uns freitags abholen kommt und wir viele Einkäufe mit ihm erledigen können. Zudem ist in Barranquilla Carneval und wir freuen uns schon auf den Umzug.
Leider haben wir unsere Spiegelreflexkamera nicht dabei und die Kompaktkamera hat in der Höhle von Simacota den Geist aufgegeben. Der Carneval ist farbenfroh mit super Kostümen. Die Stimmung ist locker und gelassen.
Wir dürfen in Barranquilla bei Gilberto übernachten, erledigen unsere Einkäufe und fahren zweimal ein Auto voll waren zum Schiff. Es ist die letzte Gelegenheit um für die nächsten vier Monate zu bunkern. Zudem werden wir dann während drei Monaten Besuch haben. Auf den San Blas Inseln gibt es wenig bis keine Möglichkeiten einzukaufen.
Sonntags bringen wir die erste Ladung Einkäufe auf die Whisper und holen Vilma vom Flughafen ab. Schön Vilma wieder zu treffen, sie war in Bogota bei ihrer Tochter zu Besuch.

Für Montag steht einiges auf dem Programm. Da Puerto Velero etwa 30 km entfernt von Barranquilla ist, dürfen wir nochmals bei den beiden übernachtet.
Wir müssen unser Visum verlängern. Das Immigrationsbüro ist am Carnevalsmorgen offen. So begeben wir uns als erstes dorthin. Der Beamte sagt ok er könne die Verlängerung vornehmen, brauche jedoch zwei Kopien des Passports. Vor ihm stehen zwei Kopiergeräte, welche er jedoch nicht zur Verfügung stellt. So irren wir eine Stunde in der Stadt herum und suchen nach einer Möglichkeit Kopien zu machen. Durch Zufall hat ein kleines Office offen. Wir sind erleichtert unsere Pässe sind verlängert!
Nach dem Früchte- und Gemüseeinkauf geht es an die Rio Magdalena Promenade.

Bei Freunden des Paars geniessen wir ganz frische, kühle Trinkkokosnüsse. Oh, wie ich das liebe!
Eine ganz besondere Trinknuss sehen wir hier zum ersten Mal

Gegen Abend geht’s dann wieder mit der zweiten Ladung Einkäufe zur Whisper. Hanspeter bereitet ein leckeres Thaicurry für uns vier zu und Vilma und Gilberto entschliessen sich spontan auf der Whisper zu übernachten.
Einmal mehr bedanken wir uns gerne für ihre Gastfreundschaft und ihre Hilfsbereitschaft. Schön zu wissen, dass die beiden im September nach Spanien reisen und uns dann hoffentlich in der Schweiz besuchen kommen.