Wir können es kaum erwarten. Wir sind in Ziguinchor vor Anker und holen ihn am kleinen Flughafen ab. Adrian kommt aus der kalten, geordneten Schweiz – grösser kann der Gegensatz dazu hier in Senegal in jeglicher Beziehung kaum sein. Es gibt viel zu berichten, erzählen und auszutauschen. Intensiv geniessen wir die gemeinsame Zeit. Nach zwei Tagen Ziguinchor gehen wir anker auf und segeln den Fluss hinunter in Richtung Pointe St. Georges. Unterwegs winken uns zwei Fischer von einem Einbaum aus. Sie möchten mitfahren. Wir nehmen den Einbaum längsseits und sind erstaunt, dass wir weiterhin mit 6 kn Fahrt mit der Strömung flussabwärts fahren können. Die beiden sind überglücklich, da sie ein grosses Stück nicht paddeln müssen. Sie geniessen das Coca Cola, welches wir ihnen rüber reichen und machen uns als Dank auf ihrem Einbaum auf dem Kohlefeuer einen traditionellen, süssen Grüntee. Kurz vor unserem Ankerplatz lösen wir die beiden und winken zum Abschied.

 

In Pointe St. Georges kann man die seltenen Manatees (Seekühe, Säugetiere welche nur noch an ganz wenigen Orten anzutreffen sind) beobachten. Bei Ebbe kommen diese ganz nah ans Ufer um bei einer unterirdischen Süsswasserquelle Wasser zu trinken. Leider sind wir etwas zu spät dran und können diese Tiere nicht mehr sehen. Doch hier noch einige Schnappschüsse, welche wir beim nächsten Stopp in St. Georges machen konnten:

Am nächsten Tag geht die Fahrt weiter nach Kachiouane. Dort erwarten uns viele bekannte Gesichter. Wir werden herzlich begrüsst und alle freuen sich unseren Sohn kennen zu lernen. Wiederum begleitet uns Babacar durchs Dorf, wo wir auch einen kleinen Besuch in der Schule machen.

Überall werden wir zum Tee eingeladen. Am Abend geniessen wir ein Essen im Restaurant Flamboyant. Der freundliche Chef Mamadou N‘Diaye kocht uns ein feines, senegalesisches 3-Gang Menü. Auf Vorbestellung (Tel. +221 77 534 93 04) gibt es Gambas, Fisch, Austern, Ente oder Poulet. Dieses hübsche Restaurant mit der wunderschönen Aussicht auf den Bolong ist wirklich zu empfehlen.

Bald geht es weiter und wir verlegen unseren Ankerplatz zu dem 4 sm entfernten Elikine. Am nächsten Morgen hören wir aus der Ferne Gesang. Wir sehen eine Prozession in Richtung Fluss runter ziehen und werden zeugen eines Taufrituals. Jeder einzelne von klein bis gross wird von einem Priester und einer Gehilfin, welche bis zu den Knien im Wasser stehen, empfangen und getauft. Dabei wird der ganze Körper unters Wasser gedrückt. Hier wird die Taufe noch ursprünglich durchgeführt.

Die Zeit vergeht viel zu schnell und schon stehen wir in Elikine bei den Buschtaxis und warten bis wir einen Platz haben um zu dritt nach Ziguinchor zu fahren. Das Buschtaxi braucht dazu 1 ½ Std., wir mit dem Schiff 8 Std. Deshalb lassen wir unsere Whisper in Elikine und begleiten Adrian über Land zum Flughafen. Der Abschied fällt schwer! Doch haben wir die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genossen.