Der Abschied war hart. Mit Tränen in den Augen verabschieden wir uns von unserem Enkelkind, der Familie und den Freunden. Wir steigen ins Flugzeug mit dem Ziel zu unserem zweiten zu Hause auf der Whisper in Trinidad zu fliegen. Es ist toll in zwei Welten zu leben, doch manchmal fällt es einem nicht ganz einfach.
Am 14. Oktober sind wir zurück auf der Whisper. Die Tage vergehen schnell. Schon sind wir über eine Woche in Trinidad auf unserer Whisper, welche in Power Boat Marina auf dem Lande steht.

Unser Ausblick von der Whisper:

Es ist hart sich an die Hitze im Schiff (bis 40°) zu gewöhnen. Ist es nicht so heiss, so regnet es, dann ist es auch schwierig zu Arbeiten.
Wir waren froh unser Schiff in gutem Zustand anzutreffen und waren erleichtert keinen Schimmel und keine Schäden vorzufinden.
Ausser hunderten von winzigen toten Rüsselkäfern, welche von zwei Pack Spaghetti kamen, hatten wir auch keine neuen „Mitbewohner“! Zum Glück hatte ich überall im Schiff Ameisengift auf kleinen Papieren verteilt, überall dort fanden wir die toten Käfer! Das ging relativ schnell wegzuputzen. Nach einer Reinigung vom Cockpit und Grosseinkauf auf dem Markt können wir schon wieder ganz gut auf dem Schiff leben.
Viel Arbeit steht jedoch noch bevor, ehe wir ins Wasser können. Wir wollten unser Unterwasser neu machen und gaben den Auftrag das alte Antifouling (Anstrich gegen Muscheln) abzuschleifen. Leider haben das die Arbeiter grob ausgeführt, so dass an vielen Stellen das Fiberglas hervorschaut und das Gelshield (Schutz gegen Eindringen von Wasser) entfernt wurde. Nun bleibt uns nichts anderes übrig als den ganzen Unterwasserbereich neu aufzubauen. D.h. wir müssen neu sechs Schichten Epoxidharz, danach etwa drei Schichten Primer und drei Schichten Antifouling streichen. Ausser dem Antifouling sind es zweikomponenten Farben, welche bei dieser Hitze schnell trockenen. Das wird eine Mordsarbeit. Im Moment ist Hanspeter am restlichen Gelshield wegschleifen. Ausgerüstet mit Mundschutz und Ohrenstöpsel ist das „hard work“!

Unsere Whisper bekommt noch eine weitere Verjüngungskur. Der Rumpf oberhalb der Wasserlinie wird ebenfalls neu gespritzt. (braucht auch viele Schichten von verschiedenen Materialien). Diese Arbeit geben wir jedoch in Auftrag, da wir keine Farbe spritzten können. Nach 32 Jahren ist der Gelcoat der Whisper so rissig, dass dieser Neuanstrich notwendig ist.
Zwischendurch bin ich daran weitere Alterspuren, wie Rost an den Reelingsstützen und an anderen Orten zu entfernen. Das Salzwasser und die Salzluft sind agressiv.
Der Radar wurde repariert und Hanspeter muss ihn nun wieder am Besan montieren um zu testen ob er wirklich funktioniert.
… ja so nimmt unsere To-do-Liste kein Ende. Ihr seht wir haben hier mehr zu tun als in der Schweiz und kämpfen mit anderen Umständen wie Hitze, Regen und Mücken.
So arbeiten wir jeden Tag fleissig, damit wir unserem Ziel, möglichst bald ins Wasser zu kommen, immer näher rücken. Wir rechnen noch mit 1 ½ Monaten Arbeit!
Nun muss ich aufhören zu schreiben, es gäbe noch viele Anekdoten zu erzählen, aber die Arbeit am Schiff ruft.
Liebe Grüsse an alle in der Kälte gebliebenen
Hanspeter und Lilian