Am Morgen um 7.00 Uhr frühstücken wir in einer Paneteria und machen uns so bald als möglich auf die Weiterfahrt. Von Ibaqué nach Armenia führt die Strasse über einen 3250 m hohen Pass der den Ausläufer der Kordilleren quert. In engen Serpentinen schlängelt sich die Strasse den Pass hinauf. Grosse Kolonnen bilden sich jeweils bei den riesigen, schwer beladenen Lastwagen, welche sich auch gegenseitig überholen. Motorräder überholen einem links und rechts, auf Altmetalltransporten sitzen Männer obendrauf … unglaublich was und wie da alle auf dieser Passtrasse fahren. Für unser „Trückli“ war das echt eine Kraftprobe!

Wir sind nun in der Kaffeezone. Übrigens trinken wir so viele Kaffe wie sonst nie!

In die grosse Stadt Armenia wollen wir nicht. Unser Ziel ist das hübsche Städtchen Calarca. Wir suchen uns etwas ausserhalb eine Unterkunft und bekommen das letzte freie Zimmer im Hotel El Gran Chaparral. Die Familie der Hotelbesitzerin trifft sich hier jedes Jahr zu Silvester. Da wird von Bogota, Cali, Medellin und andern Orten angereist. Fast alle Zimmer sind von der Familie besetzt.
Sonja die Chefin begrüsst uns herzlich und fragt, ob wir auch am Silvesteressen teilnehmen möchten. Für uns keine Frage! Zum Essen werden wir an ihren grossen Familientisch gebeten. Das Menü ist ausgezeichnet und wurde von Natascha der Enkelin des Familienoberhauptes zubereitet.

Ein kolumbianischer Brauch ist, den “El Ano Viejo”, eine Puppe gefüllt mit Stroh und Knallern, um 24.00 Uhr zu verbrennen. Das Negative des vergangenen Jahres soll vergessen werden und fürs neue Jahr soll nur Gutes kommen.
Überall an den Strassenrändern sahen wir solche Stoffpuppen sitzen und kannten jedoch deren Bedeutung noch nicht.

01.12.2016 Jardin Botanico de Quindio mit dem Mariposario
Wiederum werden wir am Morgen herzlich von allen Familienmitgliedern begrüsst. Wir geniessen ein traditionelles Frühstück mit Rührei, Arepa (eine Art Reismehltortilla), Käse und ein kleines Butterbrötchen. Dazu gibt es erst einen Kaffee und danach heisse Schokolade.
So, jetzt los zum 2 km entfernten Botanischen Garten mit dem dazugehörigen Mariposario.

Man kann diese zwei Attraktionen nur mit einem Führer besuchen. Wir entschliessen uns die Führung auf Englisch zu machen, zahlen 10 $ und haben, im Gegensatz zu den grossen Gruppen, eine drei stündige Privattour. Eine Biologin begleitet uns und weiss sehr viel vom botanischen Garten zu erzählen.

Wir erfahren viel Neues, besuchen ein kleines, seit drei Tagen eröffnetes Museum über Palmprodukte der Indios, die Insektenausstellung, bekommen Einblick über das Projekt der Strassenerweiterung der Passstrecke, welche wir am Tag zuvor gefahren sind. Ein 9 km langer Tunnel ist geplant mit weiteren ca. 20 Tunnels und ebenso vielen Viadukten. Vor 14 Jahren hat der Bau begonnen aber viele geologische Hindernisse erschweren die Realisation.
Nun geht’s ins Schmetterlingshaus.

Wir sind gespannt auf die vielen herumschwirrenden Schmetterlinge. Einige sind so zahm, dass sie sich auf einem niederlassen.

Unglaublich wie viel dieser private Park zu bieten hat.

Zurück im Hotel lädt uns Dersy und Jairo zu einem Besuch zu Freunden ein. Wir sitzen im Garten und deren Sohn Sebastiano, ausgebildeter Opern und Tangosänger singt der Familie vor. Ein anderer Cousin ist Geschichtenerzähler und erzählt mit toller Mimik und Gestik eine alte Sage. Ein toller Abend!

Dersy und Jairo mit ihrem Sohn Luciano geben uns noch viele Tipps zur Weiterreise und laden uns ein wir sollen sie in Medellin besuchen. Wir versprechen in Kontakt zu bleiben.