Montag, 7.3.2016
Jetzt sind wir doch erst gerade im Paradies angekommen und schon ruft die Arbeit. Wir entdecken, dass unsere Bilge voll Wasser ist und Hanspeter kontrolliert den Motorenraum und stellt fest, dass die Stopfbuchse bei der Welle nicht nur tröpfelt, sondern, dass ein grösseres Rinnsal durchfliesst. Das muss behoben werden. Drei Tage nimmt dies Hanspeters Aufmerksamkeit in Anspruch und dann ist das Problem provisorisch gelöst.
Wir organisieren, dass Adrian uns eine neue Stopfbuchse mitbringt und werden das Schiff im Juni in der Panamarina an Land stellen, damit wir die Reparatur machen können.

Immer wieder kommt Arkin in seinem Einbaum angerudert und verkauft uns Mangos, Brötchen vom Dorf und zeigt uns auch die Molas (traditionelle handgenähte Bilder mit mehreren Stoffschichten) seiner Frau. Schon lange freue ich mich darauf die Molas zu bewundern, möchte aber nicht gleich die erst Beste kaufen und vor allem möchte ich sie von der Erschafferin selbst kaufen. Für eine Mola benötigen die Frauen 2 – 3 Monate. Im Dorf sehen wir dann auch die Kuna Frauen, in die Näharbeiten vertieft, vor den Hütten sitzen.
Wir schwimmen zur kleinen Palminsel Mamarage und spazieren am Sandstrand rundherum. Eine kleine Robinson Insel, wunderschön, wenn man über den angespülten Plastikmüll hinweg sieht.

11.03.2016
Wir sind gespannt auf die nahegelegene, bewohnte Insel und fahren mit dem Dingi nach Playon Chico. Dort besuchen wir Arkins Frau und kaufen ihr eine Mola ab.

Ich wähle eine exakt gearbeitete Mola mit traditionellem Avocado Muster aus. Die micro kleinen Stiche sind auf der Vorderseite fast nicht sichtbar.

Wir schlendern durch das Dorf, sehen den Kindern beim Spiel zu. Hier spielen sie eine Art „Himmel und Höll“ Spiel, welches bei uns auch seit Jahrzehnten gespielt wird.

Die kleinen Kinder sind sehr scheu und verstecken sich gleich.

Wir kommen an der Kirche vorbei.

Bei der Schule ist gerade Sportunterricht

Wir kaufen Kunabrötchen in der Bäckerei. Die sind wirklich lecker und gibt‘s in jedem Dorf. 20 kleine Brötchen kosten 1$

Wir bestaunen das grosse Versammlungs-Haus, wo der Congresso stadtfindet. Die Männer treffen sich da und der Dorfchef, der Sila gibt die Traditionen und Gesetzte singend weiter. Zum Beispiel ist es den Kunas verboten einen nicht Kuna Partner zu heiraten. Der Besitz, d.h. das Haus und vieles mehr wird in der Frauengeneration weiter gegeben. Der Mann zieht zur Familie der Frau. Es interessiert uns so viel wie möglich von der Kuna Kultur zu erfahren.

Zwischendurch musste ich aufs WC. Ich konnte bei einem kleinen Restaurant, wo wir auch ein feines traditionelles Mittagessen geniessen konnten, eines benutzten.
Die WC sind am Rande des Dorfes auf Stelzen über dem Meer konstruiert.

Wir überqueren die lange Brücke, welche die Insel mit dem Festland verbindet.

Traditionell gekleidete Frauen kommen uns entgegen. Beachtet die Molas auf ihren Blusen, die mit Glasperlen geschmückten Arme und Beine, das orange- oder grün-schwarze Umschlagtuch und das rot-orange gemusterte Kopftuch. Die Haare sind kurz geschnitten. Zu speziellen Anlässen werden die Wangen rot geschminkt und in der Nase tragen v.a. die älteren Frauen einen dicken Goldring.

Nachdem wir das Flughafenbüro passiert, haben laufen wir auf der Flugpiste in Richtung Friedhof, welcher immer am Festland, meist auf einem Hügel platziert ist.

Der Friedhof sieht von weitem wie ein kleines Dorf aus. Die Gräber werden in kleinen Palmhütten ohne Wände hergerichtet. Grabzugaben werden für die Reise ins neue Land mitgegeben.

Die Aussicht zum Dorf ist einmalig.

Wir geniessen die kleine Wanderung am Festland.
Alle Leute welche uns begegnen sind freundlich und plaudern ein bisschen mit uns.

Voller toller Eindrücke fahren wir mit unserem Dingi wieder zurück zur WHISPER.