2016-03-01
Zum zweiten Mal hängen wir an der Kette 😉 Dieses Mal können wir uns im Gegensatz zum Erlebnis von Senegal innerhalb von einer Stunde befreien.
Als wir den Anker hochziehen merken wir, dass irgendetwas Schweres uns festhält. Eine lange 10 mm Kette kommt zum Vorschein. Hanspeter versucht sie zu lösen, doch ist diese x-mal um unsere Kette gewickelt. Nach vielen Bemühungen gelingt es Hanspeter die Kette an vier verschiedenen Orten mit dem Wantenschneider zu knacken. Endlich sind wir frei.
Kein Wind und wir motoren durch die grosse Bucht von Cartagena und nehmen die südl. Ausfahrt, welche auch für die Grossschifffahrt ist. Ausserhalb können wir die Segel setzten und mit schönem Rückenwind geht es gemütlich südwärts in Richtung der grossen und geschützten Lagune Cholon.
Die Einfahrt ist trickig, die Karten schlecht, wir manövrieren zwischen den Riffen durch und schaffen es durch die enge, seichte Durchfahrt. Der Ankerplatz ist schnell gefunden und wir geniessen die Ruhe mit den wunderschönen Geräuschen der Natur.
Trotzdem zieht es uns weiter. Am Morgen geht es früh Anker auf und wir kommen unserem Ziel wieder ein Stück näher. Die 30 sm entfernten San Bernando Inseln erreichen wir am Nachmittag und freuen uns, dass die SY KJALOHA unser Schwesterschiff mit Catherine und Jürg dort vor Anker ist.

Wir ankern vor Isla Tinitan und können die dicht bewohnte Insel Isoletta sehen.

Das Wasser ist klar und so schnell es geht werden Flossen und Taucherbrillen montiert.  Oh, wie toll, dass erste Mal seit langem wieder richtig Schnorcheln zu können.

Wir warten hier das geeignete Wetter ab um die 155 sm zu den San Blas Inseln zu segeln. Der Wetterbericht sagt für Samstag –  Sonntag wenig Wind und wenig Welle an. Danach noch weniger Wind und wir hoffen, nicht allzu viel unter Motor fahren zu müssen.
Morgen bei Dämmerung gehen wir Anker auf und schlängeln uns zwischen den Untiefen Stellen durch. Nach einer Stunde können wir Segel setzten und kommen mit Gross, Genua und Besan recht gut voran. Zwischendurch  flaut der Wind etwas ab und der Motor muss uns weiterhelfen, da wir sonst nicht bei Tag ankommen. Unser Ziel ist Snug Harbor im östlichen und wenig touristischen Teil von den San Blas Inseln.
Vor dem Eindunkeln rätscht unsere Angelrute und Hanspeter zieht einen tollen Fisch an Bord.

Mittlerweile sind die Wellen hoch, viel höher als angesagt und der Wind steigt auch an. Wir reffen unser Gross und rauschen trotzdem mit 7 kn Geschwindigkeit dahin. Bequem ist es nicht im Schiff, Krängung und unregelmässige Wellen lassen unser Whisper von Welle zu Welle tanzen. Immer muss eine Hand an der Griffleiste sein, sonst verliert man das Gleichgewicht.
Rolf kann wirklich eine richtige Hochseefahrt erleben und er meistert sie bestens.

Wir sind schnell – viel schneller als wir gedacht haben! Um 11 Uhr können wir den Anker im Snug Harbor im Kuna Yala Land fallen lassen. Endlich am Ziel! Ich bin gespannt auf unsere Erlebnisse. Wir ankern vor einer kleinen Palmeninseln, welche mit weissem Sandstrand umringt ist.

Die KJALOHA kommt etwas später an und wir hören, dass sie eine mega strenge Nacht hinter sich haben, da ihr Autopilot um Mitternacht ausfiel und somit alles gesteuert werden musste. Dies ist bei diesem Wellengang sehr anstrengend. (Zum Glück konnte Hanspeter unseren Autopiloten in Santa Marta wieder reparieren!)

Zum Nachtessen gibt es ein leckeres Fischcarpaccio und dann bestaunen wir den tollen Sonnenuntergang.