Unglaublich, wir werden hier um Jahre zurückversetzt. Was wir erleben entspricht um Weites mehr, als in unseren Träumen, welche wir schon lange Zeit von der Casamance haben.

Vom Ankerpaltz aus sehen wir eine Kuhherde, wir freuen uns auf Frischmilch.

Am Morgen treffen wir uns auf der Papillon bei Walter und Doris.

Wir haben grosses Glück und können ihr zusammenfaltbares Beiboot abkaufen. Es ist ein Ferryman, ein neuseeländisches Modell und mit ihnen bereits einmal um die Welt gereist. (Übrigens haben die beiden ein wunderbares Buch über ihre Weltumsegelung geschrieben. Den Horizont ertasten ISBN 3-906581-46-2, ein Leseerlebnis welches zu vielen neuen Gedanken anregt). Das Boot ist ähnlich konstruiert wie das in Europa bekannte Banana-Boot.
Wir nehmen das Boot an Land und stellen es auf, was sehr schnell geht. Schon rudern wir eine Runde und die Dorfjugend will gleich mitfahren. Es lässt sich super rudern! Wir erleben verfrühte Weihnachten und sind happy endlich ein Beiboot mit festem Boden gefunden zu haben. Schon lange waren wir auf der Suche danach.

Babacar ist auch zur Stelle und verkauft uns einen selbstgefangenen Kapitänsfisch. Auf Bestellung von Walter ist er am frühen Morgen mit seinem Einbaum für uns fischen gegangen. Das wird ein leckeres Nachtessen geben.

Kurz darauf machen wir den ersten Landausflug. Alle Einwohner begrüssen uns aufs herzlichste, heissen uns Willkommen und sind interessiert woher wir sind. An Land haben wir Kühe entdeckt, deshalb wollen wir versuchen frische Milch zu kaufen. Wir treffen erneut Babacar an.Er möchte uns gerne durch sein Dorf führen. Als erstes zeigt er uns das Kommunikationsmittel, das Tamtam. Mit dieser Baumrommel wurde und wird immer noch von Dorf zu Dorf kommuniziert.

Danach führt er uns zur Familie, wo wir Milch kaufen können. Wir werden gleich eingeladen uns zu setzten und den traditionellen, süssen Grüntee zu probieren. Gerne verkaufen sie uns Milch und der kleine Alium begleitet uns auf unserem weiteren Rundgang.

Alium zeigt uns mit den traditionellen Tanz, speziell mit Tuch um die Hüfte

Unsere Führung geht weiter zu seiner Familie, wo seine 67-jährige Grossmutter lebt. Die Männer sitzen um einen Tischen und spielen eine Art Dame Spiel, daneben sind die Frauen und die Kinder. Alle freuen sich, wenn wir Fotos machen und möchten anschliessend die Bilder auf dem Display sehen.

Die Männer spielen eine Art Damespiel

Babacar’s Cousine

Babacar’s Tante

Wir schauen uns die Schule an, die kleine Kirche, die Dorfbrunnen, die Reisfelder, und vieles mehr.

Die Schule von Kachiouane

Zwei “möchte gern” Schüler


Reisfelder

Die Reisernte kann bald beginnen

Traditionelles Casamance Haus mit Palmdach

Für die Zeremonien stellen sie hier Palmwein her

Friedhof

Babacar ist ein intelligenter junger Mann, er wartet im Moment auf seine Noten von seinem Bacholor Abschluss um weiter zu studieren. Er möchte Arzt werden. Er erzählt uns viel über die Menschen und deren Lebensart hier. Er ist offen und man spürt, dass er sehr verbunden mit seinem Dorf ist. Er lädt uns ein am 28. Dezember mit seinem Dorf ein Fest zu feiern, welches sie für die „Voiliers“ , Segler organisieren. Gerne werden wir wiederkommen.
Das gemeinsame Nachtessen mit Walter und Doris ist zugleich ein Abschiedsessen. Am nächsten Tag werden wir weiter ziehen in Richtung Ziguinchor, um dort noch Grosseinkauf zu machen, das Schiff auf Vordermann zu bringen und unseren Sohn Adrian abzuholen. Wir können es kaum erwarten.
Nachts sitzen wir noch auf dem Vordeck und geniessen den phänomenalen Sternenhimmel. Rundherum im ganzen Bolon ist es dunkel und wir können uns von den tausenden von Sternen kaum sattsehen. Hinzu kommt, dass es auch im Wasser funkelt! Es hat im Fluss ganz viel fluoreszierendes Plankton und wir beobachten die kleinen Wellen, welche um den Bug unseres Schiffes gleiten und wie funkelnde Seeschlangen vorbei ziehen. Wunderbar! Da kommt doch auch noch ein Glühwürmchen angeflogen! Alles erscheint unwirklich, gibt es so viel Schönes auf ein Mal?
Ich kann kaum einschlafen von all den wunderbaren Erlebnissen des ganzen Tages. Langsam kehren meine Gedanken zu all den vielen kleinen Begebenheiten. Ich bin überglücklich und kann alles fast nicht in Worte fassen.