Gegen 19.00 Uhr fahren wir mit dem Dingi zur Anlegestelle. Viele Leute sind schon auf den wunderschön mit Fähnchen geschmückten Gassen am Promenieren. Oft werden wir herzlich willkommen geheissen. Auf der Bühne bereiten sich die Musiker vor. Wir entdecken eine Bar, welche frisch gepresste Säfte mit Cachaça anbietet.

Sogleich bringen sie uns einen Tisch und Stühle. Als ein Platzregen kommt, dürfen wir in ihrem Wohnzimmer Schutz suchen.

Plötzlich werden wir auf Schweizerdeutsch gefragt, ob wir die berühmten Schweizer seien? Unser Besuch im Dorf hat sich schon rumgesprochen. Ein junger Brasilianer mit seiner Schweizer Frau und einer weiteren Schweizerin, welche seit zwei Jahren durch die Welt reist, stehen vor uns. Sogleich gibt es viel zu Schwatzen und Fragen, denn Denis ist hier aufgewachsen, ist im Moment in Thinaré in den Ferien und lebt in der Schweiz und spielt als Profifussballspieler beim FC Concordia.

Schon bald beginnt der Quadrilha–Tanz. Etwa 30 Pärchen im selben Kostüm tanzen einen Quadrilha der nicht enden will. Angeheizt von der Liveband, geht es immer weiter zu neuen Formationen. Unglaublich sie tanzen etwa 45 Minuten ohne Pause im Laufschritt. Ein echter Marathon, gegen Ende sieht man den einen die Anstrengung auch an.

Danach spielen weiter Bands in ohrenbetäubender Lautstärke auf der Bühne, die Leute Tanzen, Flanieren, Lachen und Trinken bis am Morgen um 6.00 Uhr. Die Stimmung ist toll!

Wir ziehen uns etwas früher auf unsere Whisper zurück, doch auch hier könne wir die Musik noch geniessen!

Die Festaktivitäten gehen noch weitere drei Tage. Wir schliessen Freundschaft mit den beiden jungen Frauen Elaine und Simonny. Elaine ist die Tochter des Restaurantbesitzer. Ihre Freundin Simone lebt in Salvador und ist als Hilfe während den Festaktivitäten, und auch weil es ihr in Galeão besser gefällt, für einige Zeit in dieses einzigartige Dorf gekommen. Die beiden fragen scheu, ob sie unser Schiff von Innen sehen dürfen. Wir laden die beiden zum Apéro ein. Wir erfahren einiges über das Dorf und ihr Leben hier.

Wir verbringen viel Zeit mit Elaine und Simonny, gegenseitige Einladungen, Waschtag am „Fonte do Mar“, Freundesfest im kleinen Restaurant, regenreicher Ausflug zur Atlantikküste (mit Baden war nichts!) …

 

Vor unserer Abreise beschenkten uns die Familie mit Teekräutern (sie bemerkten meine Liebe zu Tee), Kokosnüssen und Kakaofrüchten. Tausend Dank – wir kommen auf dem Rückweg nochmals vorbei! Zuerst jedoch kommt noch ein Bericht über das fischerfest São João