Von Santa Sofia braucht das Schnellboot wiederum eine Stunde und wir können im hübschen Ort Puerto Narino aussteigen.

In diesem Dorf findet man keine Autos und Mofas, nur die Gemeinde hat einen Traktor zur Verfügung. Angenehm! Wir sind früh da und suchen uns ein Hostel für die Nacht. Danach schlendern wir durchs Dorf und kommen zu einem tollen Aussichtsturm.

Unverhofft kommen wir an Bootsbauer vorbei und schauen ihnen interessiert beim kalfattern ihres Holzkanus zu.

Der Ort gefällt uns gut, doch ist er sehr touristisch. Wir schmieden Pläne für unsere letzten zwei Tage im Amazonas. Die peruanische Seite des Amazonas lockt uns sehr. Wir erkunden uns nach den Schiffsfahrplänen. Ein Tagesausflug ist nicht möglich, so entschliessen wir uns eine Nacht in Peru zu verbringen.
Am nächsten Morgen besuchen wir noch das Dorfmuseum und können dann nach dem Mittagessen mit der Fähre weiter nach Caballo Cocho fahren.

Diese kleine Stadt ist nicht touristisch. Ebenfalls wie alle andern Orte hier nur per Schiff erreichbar.
Beim grossen Platz in der Nähe der Kirche finden wir ein Hotel.

Nach einem Bummel im Zentrum wollen wir das peruanische Essen kosten, was uns von Kolumbianern empfohlen wurde. So viel anders als in Kolumbien war es nicht. Doch lieben wir den speziellen Fisch Pirarucu vom Rio Amazonas.
Ein tropischer Regenschauer zwingt uns eine Rast einzulegen. Aus Zeitmangel organisieren wir eine Tucktuck Fahrt durch das kleine Städtchen.

Der Chauffeur fährt uns durch alle Quartiere. Die Menschen hier, meist Indigene, leben sehr einfach in Holzhäusern, welche auf Stelzen gebaut sind.

Leider war kein einziges Stück fertig zum Verkauf.
Wir besuchen eine Drechslerwerkstatt, beobachten die Kinder beim Baden im Fluss und geniessen den kurzen Einblick in ein unbekanntes Städtchen. Vor dem Sonnenuntergang setzten wir uns an den Fluss, wo der Treffpunkt der Einwohner ist. Wir schauen den Frauen beim Wäsche waschen zu, der Dorfjugend wie sie ganz viele Fragen übers Fischen an einen älteren „Senor“ stellen, etwas entfernt spielt eine Gruppe Frauen “Lotto”. Die Stimmung ist ruhig, fröhlich und zufrieden. Als Krönung gibt es einen tollen Sonnenuntergang am Fluss.

Nach einem leckeren Nachtessen spazieren wir ins Hotel zurück. Morgens um 5 Uhr stehen wir auf um die Fähre über Puerto Narino zurück nach Leticia zu nehmen. Der Ausflug nach Caballo Cocho hat sich gelohnt. Einmal mehr konnten wir einen kleinen Einblick in ein völlig untouristisches Städtchen kriegen. Wir waren die einzigen “Gringos” hier 😉

In Leticia streifen wir noch durch den Mark auf der Suche nach frischem Pirarucu, unserem Lieblingsfisch. Wir wollen in unserer Unterkunft ein Abschiedsessen kochen und kaufen dazu alle Zutaten ein.
Herzlich werden wir von Juan in seinem kleinen Haus begrüsst und dürfen wieder unser schönes Zimmer für die letzte Nacht am Amazonas beziehen.
Hanspeter kocht zum Glück für einige Personen mehr als gedacht. Zum Schluss geniessen acht Personen den gebratenen Fisch mit Spaghetti an einer Gemüsesauce. Hier gibt es leckere kleine, runde Peperonis im Reifegrad von grün, gelb orange und rot. Diese sind nicht scharf, jedoch lecker im Geschmack. Der Gurkensalat an einer französischen Sauce macht Eindruck. Das kennen sie hier nicht, die einen lieben den neuen Geschmack, die andern weniger.
Am nächsten Morgen heisst es packen und Abschied nehmen.
Um 12 Uhr startet der Flieger nach Bogota. Wir haben 6 h Aufenthalt und wollen in der Altstadt das Museo del Oro del Banco de la Republica besuchen.
Filigrane Kunstwerke aus der Zeit vor und nach Christus erstrahlen die Glasschaukasten. Beeindruckend!

Mit dem Transmillenia, einem Schnellbus der auf einer eigenen Spur fährt, geht es zurück zum Flughafen, wo wir um 20.00 Uhr den Flug zurück nach Santa Marta nehmen.

Resume
In den fünf Wochen, wo wir in Kolumbien rumgereist sind, haben wir unglaublich viel von diesem tollen Reiseland gesehen und erlebt. Unser Ziel war es wenig touristisch besuchte Orte aufzusuchen. Ich glaube das ist uns auch immer wieder gelungen und hat sich auch gelohnt. Vor allem die Orte El Banco, Simacotta, Guadalupe, Cordoba, Pijao, Chinchina, Palestina, Angelonopolis, Caballo Choco und Santa Sofia sind unbekannte Kleinode.
Beeindruckend ist die Gastfreundlichkeit der Menschen hier. Immer wieder hören wir, welche grosse Freude die Touristen den Kolumbianern bereiten, wenn sie ihr Land besuchen. Dies komme, weil Kolumbien bis vor einigen Jahren als gefährliches Reiseland galt und wenig Besucher hatte. Diese Einstellung spürt man bei den Begegnungen mit den Einheimischen.
Viel gäbe es in diesem riesigen Land noch zu entdecken. Vielleicht kommen wir ja wieder einmal auf Besuch.
Nun werden wir unsere Whisper wieder segeltüchtig machen und auf ein gutes Wetterfenster warten, um nach Barranquilla und weiter nach Cartagena zu segeln.